Rennen 1 der Deutschen Langstreckenmeisterschaft 2021
Am Vortag zum ersten Rennen der DLC in Most haben wir als Team einen gemeinsamen Trainingstag geplant um die Strecke zu analysieren zu können und auf Speed zu kommen. Als Sahnehäubchen für den Test durfte ich mit Bridgestone einen Reifentest durchführen bei dem sie Wert auf meine Aussagen legen. Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen und würde sagen wir machen mit den Weiterentwicklungen einen weiteren Schritt nach vorne im Breitensport.
Am Renntag 09:00 Tschechischer Zeit begann die Saison für Uns.
Eine Stunde Zeittraining stand für das ganze Team an. Die Jungs übergaben mit P14 und einer zeit von 1:42,708 min. Da ich am Vortag schon schneller war, wusste ich das meinerseits noch Luft nach oben war. Wir hatten am Abend noch einmal die komplette Bremsanlage des Bikes gereinigt und alles Top vorbereitet. Also fuhr ich mit einem guten Gewissen raus ins geschehen des Qualis unseres ersten Rennens der Meisterschaft. Direkt in der Outlap hatte ich etwas verkehr und kämpfe mich durch das Feld. Somit konnte ich erst in der dritten fliegenden Runde eine ordentliche Zeit von 1:41,6 raus lassen. Ich hatte wohl die meisten Teams hinter mir gelassen denn nun hatte ich zwei fast freie Runden um ordentlich Pushen zu können. Mit der ersten Runde konnte ich uns schon mit einer 1:40,6min in der Zeitenliste nach vorne schieben. Doch das war noch nicht alles. In der darauf folgenden Runde erwischte ich eine sehr gute Linie und fühlte mich wahnsinnig gut. 2 Kurven vor Start/Ziel lief ich auf einen Kollegen auf und hatten schon -1,1sec auf dem Laptimer stehen. Leider konnte ich nicht reibungslos an unserem Konkurrenten vorbei fahren und verlor somit ein wenig Zeit. Mit einer 1:40,2min konnte ich uns Schlussendlich gegen die anderen Teams, welche sich teilweise wieder IDM Fahrer eingekauft hatten auf den 5. Startplatz stellen.
Das Rennen:
Ich sollte als Fahrer mit der stärksten Pace starten. Jederzeit gerne denn ich habe schon viel Erfahrung mit dem Lemans Start bei Motorrad Langstreckenrennen.
Meine Reaktion war super und ich hatte das Gefühl ich könnte als erster vom Startplatz los kommen. Leider ist mir beim starten des Motors der erste Gang heraus gerutscht. Das heisst der erste Anfahrversuch endete in einem Motorenheulen ohne Vorschub. Bis die Drehzahl wieder herunter kam und ich den Gang einlegen konnte waren fast alle Konkurrenten schon davon gefahren. Nicht mein geplanter Start zum ersten Rennen der Saison. Jetzt hieß es erst mal die Ruhe bewahren und das Feld von hinten aufrollen. Schon in der ersten Rennrunde konnte ich schon wieder mehr als 7 Fahrer überholen. Unter dieser Situtation haben die Reifen und die Körperliche Physis sehr gelitten. Dauerhaft in der Linie variieren und extreme Spätbremsmanöver um die Mitstreiter überholen zu können. Ich kämpfte mich durch den Turn bis meine Tanklampe an ging und zeigte den ersten Wechsel an. Zu diesem Moment hatte ich es schon wieder in die Top 5 in der Gesamtwertung geschafft.
Der Wechsel lief super und in den Anschließenden Turns waren meine Teamkollegen sehr Konstant und flott unterwegs. Wir bewegten uns dauerhaft in den Top 5 und waren zwischenzeitlich sogar auf dem ersten Platz in unserer Klasse.
Durch die Boxenstopps wechselten die Position durch und standen die ganze Zeit zwischen Platz 2 und 4.
Die Wolken zogen sich ca. 2 1/2h sehr stark zu und der Himmel wurde immer Dunkler. In meinem 3 ten Stint kamen schon ein paar leichte Regentropfen herunter und die letzten zwei Kurven waren etwas Feucht. Vorerst trocknete die Strecke wieder ab aber kurz darauf, als Philip den nächsten Stint angetreten ist wurde es richtig nass ! In der Box ging es drunter und drüber. Nach einem guten und konstanten Stint mit mehreren Safety Car Phasen durfte ich ins Feuchte Nass herausfahren. 1 1/2h auf der Uhr als Restzeit der 6h. Anfangs musste ich zuerst Feeling aufbauen denn ich war meine geliebte Honda und die Bridgestone Regenreifen noch nie im Regen gefahren. Runde für Runde konnte ich mein gefühl und auch die Rundenzeiten verbessern. Zuerst kamen noch 2 Fahrer an mir vorbei. Jedoch nach 6-7 Runden im Regen kam ich so richtig in fahrt und wurde immer schneller. Mit dem Knie am Boden fühlt es sich gleich wieder etwas vertrauter im Regen an. Die Honda harmoniert Wahnsinnig gut mit den Bridgestone Regenreifen. Das Bike gab mir super Feedback um immer flotter und schräger fahren zu können. Inzwischen hatte ich alle Fahrer die an mir vorbei gingen wieder überholt und teilweise auch ein zweites mal wieder überholt. Mit der Bestzeit von 1:55,1min war ich fast die ganze Zeit der schnellste Fahrer auf der Strecke. Es war nicht einfach denn die Bedingungen wechselten oft. Zwar nicht von Nass zu Trocken aber von Nass zu überflutet. Zwischenzeitlich regnete es so stark, dass die ganze Strecke total mit Wasser voll stand. In diesem Fall war es in den schnellen Kurven extrem gefährlich, denn Aquaplaning bei um die 200km/h ist nicht spaßig. Nach einer guten Stunde kam ich zurück an die Box für einen Wechsel. Meine Teamkollegen waren fasziniert von meiner Pace im Regen und standen mit Tankkannen parat mit der Frage : Kannst du noch ? Natürlich war die Antwort :P Ich hatte so unheimlichen Spaß , ich konnte nicht anders. Also fuhr ich bis zum Ende des Rennens und durfte die Zielflagge fürs Team einfahren.
Fazit : Höhen und Tiefen beim ersten Lauf des Jahres. Ich Fühle mich im Regen wie im trockenen immer wohler auf der neuen Fireblade. Das Team hat sich super zusammengeschweißt. Auch in der Hektik mit wechselnden Bedingungen haben wir als Team super reagiert und das Maximum heraus geholt. Ich bin positiv auf die nächsten Rennen gestimmt und bin gespannt was wir dieses Jahr noch leisten dürfen.
Ein Riesen Dankeschön geht an meine Unterstützer raus denn ohne diese könnte ich meinen Sport nicht in diesem Maße ausüben!!
Euer Danny Märtz
Danke euch !
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